Heute habe ich versucht, im Dankgottesdienst den Erstkommunionkindern und ihren Eltern einige Gedanken nahezubringen, die sich für mich aus der Erzählung von der nächtlichen Begegnung zwischen Jesus und Nikodemus im Johannesevangelium ergeben.
Nikodemus hat von Jesus gehört, er ist neugierig, aber so richtig öffentlich auf Jesus zugehen, das traut er sich nicht. Also kommt er bei Nacht. Das ist für Jesus auch in Ordnung. Wichtig ist, dass Nikodemus sich auf das Gespräch mit Jesus einlässt. Es wird ein Gespräch über das Zentrum des Glaubens.
Das Zentrum des Glaubens ist nach dem Johannesevangelium die Erfahrung einer Verwandlung: wer zum Glauben kommt, ist wie neugeboren.
Es gibt da diese Anzeigenplakate vom Roten Kreuz, die zur Blutspende aufrufen (Siehe hier). Diese Menschen, die da dargestellt sind, denen wurde neues Leben geschenkt durch die Blutspende, die haben einen neuen Anfang bekommen, als es mit dem Leben sonst wohl zu Ende gewesen wäre.
So ähnlich müssen das die ersten Christen erfahren haben, an die Johannes schreibt: dass der Glaube wie eine Bluttransfusion ist, dass er ihnen ein neues Leben gibt, dass der Glaube ihnen das Leben wieder schenkt, sie mit Kraft und Mut und Hoffnung erfüllt, ihnen einen neuen Anfang gibt.
Ihr habt gestern Jesus in der Gestalt des Brotes empfangen. Ich wünsche euch und uns allen: dass wir, wenn wir Jesus in der Eucharistie empfangen, dies immer wieder als eine Neubelebung, als eine neue Chance, einen neuen Anfang erfahren, dass er uns immer wieder Kraft, Mut und Hoffnung dafür schenkt, dass unser Leben immer wieder zum Guten hin verwandelt wird.